Sonntag, 26. August 2012

Des Dorf isch mei Dorf, des Dorf isch dei Dorf


Was ich ursprünglich als Nachtrag einbauen wollte, stellt sich nun als Auftakt dar. In einem meiner ersten Berichte habe ich vergessen folgendes Ereignis festzuhalten: Als wir am ersten Samstag um 18 Uhr in die Vesper gingen – alles war neu und das Stundengebet kennt der Protestant an sich ja sowieso nicht – erblickte ich auf einmal ein mir vertrautes Gesicht. Trotz langem hin und her, kann es stimmen, ist es wahr, bin ich zum Entschluss gekommen:  Ja, da vorne in der Apsis sitzt tatsächlich meine ehemalige Pfarrvikarin aus Berghausen, wohnend im Nachbardorf, gemeinsam mit ihrem Mann. Auch eine vage Erinnerung in meinem Gedächtnis stellt sich zum Schluss als Tatsache heraus. Vor einigen Jahren, waren auch sie Teilnehmer des Theologischen Studienjahrs an der Dormitio. Es folgte im Anschluss an die Vesper und des gegenseitigen Erkennens die obligatorische Hausführung, in welcher die Unterschiede von damals und heute ausdiskutiert wurden. Wir springen von diesem Zeitpunkt ungefähr 15 Tage nach vorne: Gemeinsam mit einem unserer vielen Andreasse (gibt es diese Wort?!) ging ich heute Morgen zum evangelischen Gottesdienst in die Erlöserkirche. Kaum saßen wir, meinte er zu mir: "Ach das ist ja lustig: Da vorne sitz mein NT-Prof."  Da dieser auch mal in Mainz tätig war und ich mit seinem Sohn studierte, wollte auch ich meine Augen zu ihm wenden. Dabei sprang er gerade auf, um einen seiner Kollegen zu begrüßen – natürlich handelt es sich dabei um einen meiner Professoren des Alten Testaments aus Mainz. Ohne viel interpretieren zu wollen, musste ich spontan wiedermal an Psalm 122 denken. Dort heißt es in den Verse 3 und 4: "Jerusalem ist gebaut als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll, wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme des HERRN, wie es geboten ist dem Volke Israel, zu preisen den Namen des HERRN." Ich freue mich schon jetzt auf die weiteren unerwarteten Begegnungen. Ich bin sicher, sie werden geschehen…  

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