Was ich ursprünglich als Nachtrag einbauen wollte, stellt
sich nun als Auftakt dar. In einem meiner ersten Berichte habe ich vergessen folgendes Ereignis festzuhalten: Als wir am ersten Samstag um 18 Uhr in die Vesper gingen – alles war
neu und das Stundengebet kennt der Protestant an sich ja sowieso nicht – erblickte ich
auf einmal ein mir vertrautes Gesicht. Trotz langem hin und her, kann es
stimmen, ist es wahr, bin ich zum Entschluss gekommen: Ja, da vorne in der Apsis sitzt tatsächlich
meine ehemalige Pfarrvikarin aus Berghausen, wohnend im Nachbardorf, gemeinsam
mit ihrem Mann. Auch eine vage Erinnerung in meinem Gedächtnis stellt sich zum
Schluss als Tatsache heraus. Vor einigen Jahren, waren auch sie Teilnehmer des
Theologischen Studienjahrs an der Dormitio. Es folgte im Anschluss an die
Vesper und des gegenseitigen Erkennens die obligatorische Hausführung, in
welcher die Unterschiede von damals und heute ausdiskutiert wurden. Wir
springen von diesem Zeitpunkt ungefähr 15 Tage nach vorne: Gemeinsam mit einem
unserer vielen Andreasse (gibt es diese Wort?!) ging ich heute Morgen zum
evangelischen Gottesdienst in die Erlöserkirche. Kaum saßen wir, meinte er zu
mir: "Ach das ist ja lustig: Da vorne sitz mein NT-Prof." Da dieser auch mal in Mainz tätig war und ich
mit seinem Sohn studierte, wollte auch ich meine Augen zu
ihm wenden. Dabei sprang er gerade auf, um einen seiner Kollegen zu begrüßen –
natürlich handelt es sich dabei um einen meiner Professoren des Alten Testaments
aus Mainz. Ohne viel interpretieren zu wollen, musste ich spontan wiedermal an
Psalm 122 denken. Dort heißt es in den Verse 3 und 4: "Jerusalem ist
gebaut als eine Stadt, in der man zusammenkommen soll, wohin die Stämme
hinaufziehen, die Stämme des HERRN,
wie es geboten ist dem Volke Israel, zu preisen den Namen des HERRN." Ich freue mich
schon jetzt auf die weiteren unerwarteten Begegnungen. Ich bin sicher, sie
werden geschehen…
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